Sonntag, 30. November 2008

Ende November in Esbjerg

Plätzchen backen, letzte Vorlesungen, Pub Quiz, Dans Geburtstag, Peter O’Malley,…

Was haben wir nicht alles gemacht in der letzten Woche. Zunächst gab es unsere große Backaktion am letzten Sonntag. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir beim Teig zubereiten, ausstechen, backen und vor allem verzieren! Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, verziert und gefüllt mit Marmelade, Schokolade, Nugat und Streuseln. Und so wurden, auch dank der Hilfe unserer Nachbarn, innerhalb der letzten Woche aus vier vollen Dosen, zwei.
Letzte Woche war unsere letzte Interkulturelle Kommunikation Vorlesung, zum Glück, jetzt müssen wir nur noch durch die Prüfung kommen und dann werden wir hoffentlich nächstes Semester nicht mehr so oft mit den wahnsinnig spannenden Unterschieden zwischen den einzelnen Kulturen dieser Welt genervt. Diese Woche haben wir noch zwei Vorlesungen am Montag und Dienstag und dann nur noch eine nächsten Montag. Bleibt uns also genügend Zeit für die bald fällige Hausarbeit und die Vorbereitung auf die Prüfungen.
Am Donnerstag waren wir im Paddy Go Easy, Irish Pub, (so langsam entwickeln wir uns zu Stammgästen) denn donnerstags ist immer Pub Quiz. Wir waren gar nicht so schlecht, naja jedenfalls waren wir nicht die Letzten und man muss dazu sagen, dass irische Staatsangehörige eindeutig im Vorteil waren! Dank der guten Kommunikation mit dem Quizmaster gelang es uns aber auch einige dieser speziellen Irlandfragen richtig zu beantworten. Außerdem brachten uns Petras und Annes Wissen zwei der Preise ein, die zwischen den eigentlichen Quizrunden verteilt wurden. Schließlich konnten Anika und Anne beim Gehen noch die Hälfte der Preise der Gewinner abstauben, da diese wohl nicht so gerne Schokolade mögen (eine Tatsache, die keiner von uns so wirklich verstehen kann).
Am Freitag fand die Party diese Woche hier bei uns im Hedelundvej statt. Es war Dans Geburtstag, aber nicht nur irgendeiner, sondern sein 30. Geburtstag! Zu diesem Anlass wurde eine kleine Überraschungsparty in der Küche unserer Nachbarn geplant und ich denke Dan hat sich sehr gefreut.
Gestern Abend waren wir dann noch mal im Irish Pub. Peter O’Malley hat gespielt. Johan ist, glaube ich sein größter Fan. Anika, Niels und ich fanden es durchaus gut, aber ein „Gott“ so wie Johan das sieht, ist er wohl nicht! Wir drei sind dann auch bald wieder gegangen. Wer also einen näheren Bericht des Abends erwartet, sollte sich an Anne wenden.
Heute ist nun der erste Advent. Draußen ist es gerade nebelig, aber irgendwie passt es zur Weihnachtszeit. Vielleicht bastle ich dann noch einen kleinen improvisierten Adventskranz, denn ich habe vorgestern ein paar Kerzen entdeckt. Wir werden es uns hier die letzten Tage auf jeden Fall gemütlich machen. Einen Weihnachtsmarkt gibt es leider nicht, aber nächstes Wochenende soll am Fischereimuseum ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut sein. Dafür gibt es hier eine Eislaufbahn auf dem Markt und vielleicht sind wir ja wagemutig und probieren sie aus.
Zum Schluss noch ein kleiner Verweis auf das dänische Weihnachtsbier. Letzten Freitag haben wir das Royal X-mas Bier gekostet. Unserer Meinung nach kommt es nicht an die geschmacklichen Qualitäten des Tuborgs heran und verliert ganz klar Punkte in der Kategorie ‚visuelle Erscheinung’. Eventuell haben wir kommende Woche noch die Gelegenheit eines der unzähligen anderen Weihnachtsbiere zu testen, ihr dürft also gespannt sein!

Einen wunderschönen ersten Advent an euch alle!
Linda

Mittwoch, 19. November 2008

Nur noch eine Woche bis zum ersten Advent!

Endlich scheint wieder die Sonne! Darauf mussten wir lange warten, denn in den letzten Tagen wollte man am liebsten nicht mehr vor die Tür gehen ohne die Ausssicht, nach 10 Metern wieder in ein Auto steigen zu können. Vor lauter Frust ist unser Haus dann vorgestern auch geschlossen in die Innenstadt zum Shoppen gefahren :) Das war toll, neben einem Besuch im H&M und diversen anderen Klamottenläden haben wir auch noch im Tiger-Laden vorbeigeschaut. Dort gibt es jede Menge nützlichen und schönen Kleinkram und zudem Geschenkideen für Weihnachten.
Leider muss ich an dieser Stelle sagen - wir haben das zweite Weihnachtsbier (von Royal X-Mas) noch nicht probiert, es steht immer noch im Kühlschrank und wartet auf einen passenden Anlass. Daher stelle ich heute auch kein Julebryg vor, sondern verweise auf den nächsten Eintrag. Heute abend nämlich wird es eine Party im St. Georg Wohnheim und somit für uns einen Grund geben, es zu trinken :P Diese Party verspricht besser zu werden, als die letzten Male, denn es wird wohl eine Band spielen. Da sind wir gespannt.

Diese Woche sind nicht wirklich viele spannende Dinge passiert. Gestern abend waren wir noch mit Johan und seinem belgischen Freund, der jetzt drei Wochen bei ihm wohnen wird, im Paddy Go Easy (der Irish Pub in Esbjerg) und haben leider den Quizabend knapp verpasst. Somit steht für nächtse Woche an: Auf in den Pub und mindestens einen der tollen Preise gewinnen! Ich sag nur: Toffifee und Julebryg!!! Vergangenen Sonntag hatte Dan unsere Küche okupiert, um seine grandiose Kartoffelpizza bei uns zuzubereiten und ein paar Freunde zum Essen einzuladen. Dazu muss man sagen, dass er eine sehr pingelige Mitbewohnerin hat, die sich wohl sehr darüber aufgeregt hätte, wenn ein Haufen Leute in der Küche zum Abendessen eingefallen wären (so sind sie also bei uns eingefallen). Aber es hat sich gelohnt, die Pizza war sehr lecker (Danke nochmal, Dan!) und unser beigesteuerter Pudding zum Nachtisch ebenfalls :P Darüber hinaus durften wir Ivo, ein Schweizer, der in DK ein Praktikum macht und den wir erst vor zwei Wochen kennen gelernt haben, näher kennen lernen. Einziges Problem: Manchmal waren wir vom Schweizer Humor ein wenig überfordert. ...Ja, das gibts, fragt nicht, warum!

Den Samstag davor hatten wir auch schon den Pub unsicher gemacht und danach sind Petra, Anika, Niels und ich noch ins Down Under (Club, Bar, Disko oder wie auch immer man es nennen will) zum Tanzen weiter gezogen. Das war vielleicht witzig: Zunächst mal war die Musik sehr ... wie soll ich sagen ... tanzbar :) Dann waren wir wohl auch ziemlich underdressed (Jeans und Top), denn die meisten weiblichen Dänen um uns herum trugen nicht sehr als einen breiten Gürtel (Rock) und ein paar lose Stofffetzen (Oberteil). Dazu kamen Tonnen von Make-up und Haarspray, schwindelerregende Absätze und ein überaus fragwürdiger Tanzstil (Frage des Tages: Wieso tanzt man mit der Wand?) Naja, ist wohl Geschmackssache... :)

Um nochmal auf die ernsthaften Angelegenheiten des Lebens zurück zu kommen - wir haben alle unser erstes Assignment in Intercultural Communication bestanden und, man glaubt es kaum, unseren ersten echten Credit hier an der SDU erhalten! Tusch! Damit sind wir also zur Prüfung im Januar zugelassen und müssen uns nicht mehr allzu große Sorgen um unsere Schreibkompetenz machen :) Insgesamt spürt man den leichten Druck der anstehenden Prüfungen, die einen im Nacken sitzen, nun von Woche zu Woche mehr. Gleich nach den Weihnachtsferien am 6. Januar geht es mit der ersten mündlichen los und somit wird es langsam Zeit, sich hinter die Texte zu klemmen. Doch bevor es soweit ist, freuen wir uns erstmal auf die kommenden Ferien, das Vorlesungsende (diese Woche hatten wir zum letzten Mal alle Kurse) und natürlich die baldige Heimfahrt.

Ihr hört wieder von uns, Grüße an alle und Farvel! Anne

Montag, 10. November 2008

Internationaler Abend und das Weihnachtsbier der Woche

Alle Leser, die wir aus unserer Zeit in Wernigerode kennen, werden sich sicher an den Internationalen Abend erinnern. Und da das ja eine wirklich tolle Idee ist, gibt es das hier bei uns in Esbjerg auch! Am Samstag hatte die internationale Studentenvereinigung der Aalborg Universität ins Huset geladen und die internationalen Studenten sollten kleine Präsentationen über ihr Land vorbereiten. Leider waren am Ende nicht ganz so viele Leute da, aber es war ein interessanter Abend mit Live-Musik, Diashows und kulinarischen Spezialitäten. Schön am Samstag war auch, dass wir nach 5 langen, grauen, nebeligen Tagen endlich wieder die Sonne gesehen haben! Ich konnte es gar nicht richtig glauben, als am Morgen Risse in der Wolkendecke auszumachen waren. Von langer Dauer war das schöne Wetter zwar nicht, aber immerhin!
In der nun beginnenden Vorweihnachtszeit, möchten wir ein Lebensmittel, welches den Dänen besonders am Herzen liegt, etwas näher vorstellen. Es handelt sich hierbei um Bier, aber nicht nur irgendein Bier, sondern das dänische Weihnachtsbier! Heute: Das Julebryg von Tuborg. In Dänemark ist es Tradition, dass einige Wochen vor Weihnachten (dieses Jahr am 8.11.) jede dänische Brauerei ihr eigenes Weihnachtsbier herausbringt. Dieses Bier ist vor allem durch einen höheren Promilleanteil gekennzeichnet. So befinden sich z.B. im Tubrog normalerweise 4,2 ‰, im Weihnachtsbier hingegen 5,6 ‰. Jedenfalls wird die Einführung des Weihnachtsbieres jedes Jahr speziell gefeiert. Wir haben uns sagen lassen, dass früher der erste Ausgabetag immer ein Donnerstag war. Diese Tradition musste leider geändert werden, da es am darauf folgenden Freitag nur wenige Dänen an ihren Arbeitsplatz schafften. (Berücksichtigt man die Tatsache, dass die Dänen auch vom „normalen“ Bier nicht viel vertragen, ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar!) Jedenfalls waren Anne, Johan, Petra und ich am Freitag in der Bar der Aalborg Universität und haben natürlich auch ein Weihnachtsbier probiert. (Freundlicherweise gesponsert von Anne, vielen Dank noch mal an dieser Stelle! :)) Mittlerweile haben wir ganz viele Weihnachtsbiere von den verschiedenen dänischen Brauereien entdeckt, wir wären also problemlos in der Lage an dieser Stelle jede Woche bis Weihnachten ein anderes Bier vorzustellen! Und wer sich jetzt denkt, dass er es vor Weihnachten leider nicht mehr nach Dänemark schafft und nicht in den Genuss des Weihnachtsbieres kommt, für den haben wir die tröstende Nachricht: Schaut an Ostern mal vorbei, denn dieses Fest ist Namenspate für das dänische Osterbier! In diesem Sinne glædelig jul og godt Tub’år!

So, ich werde mich jetzt wieder den spannenden Texten für die morgige Vorlesung widmen. Falls jemand von euch diesen Blog einfach nur als Zeitvertreib gelesen hat, dem kann ich zusätzlich empfehlen doch einfach mal die Häufigkeit des Wortes „Bier“ im obigen Abschnitt zu zählen. Preise für die richtige Anzahl gibt es zwar keine zu gewinnen, aber die Langeweile vergeht bestimmt! ;)

Hej hej,
Linda

Dienstag, 4. November 2008

Nebel, Robben, Kürbisse und die Neunziger...

Liebe Leserschaft,

ich präsentiere hier also den neuen Eintrag in unseren Blog. Nicht, dass ich jetzt sonderlich motiviert wäre, mich in pseudo-guter Laune über unser tolles Leben auszulassen... -- alles, wirklich alles ist im Moment grau draußen! Wir haben heute schon festgestellt, dass es besser wäre, wenn wenigstens irgendwas passieren würde - Regen oder Sturm oder so, aber nein. Nur grau. Den ganzen Tag heute und gestern auch schon.

Aber Schluss mit dem Gejammer, immerhin war das Wochenende wettertechnisch nicht zu verachten und es sind zudem ein paar interessante Sachen passiert, über die ich berichten möchte. Zunächst aber zur vorangegangenen Woche: Montag und Dienstag verliefen eher unspektakulär. Am Mittwoch hat Japa bei den Cine Sessions diesmal "Goodbye, Lenin!" gezeigt. Es war schon witzig, mal einen deutschen Film mit englischen Untertiteln anzuschauen. Am Donnerstag waren Anika und ich zuerst beim Dänisch und haben endlich Vokabeln fürs Einkaufen im Supermarkt gelernt, ha! Nicht, dass mir æble, fløde oder gulerøder völlig unbekannt gewesen wären, aber bei syltetøj zum Beispiel wird es schon schwerer... Jetzt könnt ihr raten, was das wohl ist :) Abends fand im Musik-Konservatorium noch ein Konzert mit merkwürdiger dänsicher Musik statt, es war aber wirklich schön! Leider wurde genau in dem Moment der letzte Song angekündigt, als wir uns endlich dafür entschieden hatten, doch noch ein Bier zu trinken :P Freitags (Sonne satt!) schließlich sind Linda und Petra gemeinsam ins Fischerei- und Meeresmuseum gefahren und haben uns ein tolles Video von der Robbenfütterung mitgebracht. Ich war shoppen, wenn man das so nennen kann ... rein in den Laden, Decke gekauft und wieder nach Hause. Ach, und natürlich, fast hätte ichs vergessen: Anika und ich waren morgens noch mit Monika in der Schule in der Innenstadt und haben uns 45 Min mit Fragen der deutsch-lernenden Schüler bombardieren lassen. Und weil die Lehrerin unsere Bereitschaft, Nachhilfe zu geben, richtig toll findet, könnte daraus ab Februar tatsächlich ein echter Nebenjob werden. Ab dann lernen die älteren Schüler nämlich fürs Examen und können jede Hilfe gut gebrauchen. Und Spaß hat es auch gemacht :)
Abends schließlich füllte sich ab 20 Uhr der Common Room des Hedelundvej mit Gästen für die anstehende Halloween-Party. Zuvor hatte Caro noch in unserer Nachbarküche tolle chinesische Nudeln gekocht, bevor er sich den ganzen restlichen Abend als DJ abmühte :) Da alle etwas kleines zu essen mitbringen sollten, hatte sich unser Haus am Vormittag der Versuchung von flüssiger Schokoladenkuvertüre auf Apfelspalten ausgesetzt - keine Sorge, wir haben nicht die halbe Schokolade selbst genascht! Es sind aber sehr leckere Schokofrüchtchen mit bunten Streuseln dabei herausgekommen, die im Laufe des Abends dann auch recht schnell weg waren ;) Später sind wir dann noch ins 4. Maj-Wohnheim weitergezogen und haben der dortigen dänischen Halloween-Party einen Besuch abgestattet.
Der Samstag erfreute uns ein weiteres Mal mit fantastischem Wetter. Ich hatte mich zu einem wunderschönen Ausflug zum Strand aufgemacht und dort traf ich Monika, die denselben Gedanken hatte. Ab sechs Uhr abends war es dann soweit: De Studerendes Fest (für alle Studenten in Esbjerg) fand im University College statt und wir hatten hohe Erwartungen. Das Buffet war wirklich lecker und auch über die Band kann man nicht meckern. Leider sank die Spannungskurve rapide, als der DJ sich ans Pult stellte. War die beim Essen dudelnde dänische Schnulzenmusik noch einigermaßen zu ertragen (man war ja mit was schönem beschäftigt :)), war bei der anschließenden Party ziemlich schnell die Luft raus. Selbst gute Songs wurden gnadenlos im Remix verstümmelt und leider konnte keiner mal das (sehr helle) Deckenlicht ausschalten, was jeden, der nicht schon sehr betrunken war, sehr effektiv von der wunderbar ausgeleuchteten Tanzfläche fernhielt (wenn das nicht die Musik schon geschafft hatte). Doch es ist wie immer: letztlich zählen die Leute, mit denen man auf einer Party ist und so hatten wir insgesamt gesehen einen doch sehr schönen Abend.
Was war eigentlich Sonntag? Ach ja, Filme, Filme, Filme :) Im Moment quälen wir uns durch die laufende Woche und freuen uns auf (hoffentlich bald) besseres Wetter.
Grüße an alle und Hej hej, Anne