Wo wir doch im letzten Semester so viel von den verschiedenen Kulturen und ihren Sitten und Gebräuchen gelernt haben, war es doch mal wieder schön, mit einem kleinen Vorurteil über Deutsche in Kontakt zu kommen. Gestern waren wir nämlich mal bei unserer Vermietergesellschaft und weil man sich ja informieren möchte, um auch gut planen zu können, haben wir noch schnell gefragt, wie lange im Voraus man denn seinen Auszug ankündigen muss. Die Frau meinte mit einem Blick auf ihren Kalender, dass wir das doch bitte mindestens eine Woche vorher machen sollten und dann fragte sie nach unserem Auszug. Als ich meinte, dass das nicht vor Juli ist, lachte sie und obwohl die gesamte Unterhaltung vorher auf Englisch war, kam dann ein deutsches: „Ordnung muss sein!“ von ihrem Kollegen. Irgendwie ist man sich seiner deutschen Eigenarten nicht so ganz bewusst, aber im täglichen Leben hier, stößt man dann doch ab und zu darauf. So mussten wir auch letzte Woche lernen, dass unsere dänischen Mitstudenten Karten prinzipiell erst am letztmöglichen Verkaufstag Karten kaufen. Wir hatten nämlich gehofft, gleich am Anfang viele Karten für unser tolles Event am 29. April loszuwerden. Dem war leider nicht so, um ehrlich zu sein, die Ausbeute nach dem ersten Verkaufstag belief sich auf ganze 10 Tickets. Die wiederum hatte unser vietnamesischer Dozent gekauft. (Ihr seht, die Vietnamesen scheinen auch ein anderes Zeitgefühl zu haben!) Jedenfalls, kann ich jetzt stolz verkünden, dass wir 74 Tickets verkauft haben. Außerdem haben alle echt super Arbeit geleistet und so wie es im Moment aussieht, werden wir ordentlich Gewinn machen am Mittwoch! Heute hatten wir unsere Stellprobe und mittlerweile sind wir alle ziemlich gespannt auf den Tag. Also drückt uns die Daumen, dass das Wetter so toll bleibt, wie es im Moment ist und auch sonst alles glatt läuft.
Eine andere Sache, bei der gedrückte Daumen gern gesehen sind, ist unsere Bachelorarbeit. So langsam nimmt alles Formen an. Aber es nervt auch wahnsinnig. Die ganze Zeit drinnen vorm Computer zu verbringen, während draußen die Sonne scheint, das ist schon nicht so schön. Aber in 3 Wochen ist alles vorbei und dann können wir uns wieder ein bisschen entspannen. Außerdem sind hier alle wirklich super hilfsbereit. Wie es nun leider ist, sind unsere statistischen Kenntnisse ziemlich eingerostet und mit Excel kann man leider auch nicht alles so einfach berechnen. Zum Glück gibt es einen Statistikexperten an der Uni und der hat uns heute auch gleich mal ein Programm gegeben, mit dem wir mit nur wenigen Klicks Sachen berechnen können. So langsam nähern wir uns also der Ziellinie!
Bis zum nächsten Mal, Grüße in die liebe weite Welt,
Linda
vor 14 Jahren