Guten Tag lieber Leser,
nachdem wir in den letzten Tagen mehr mit
Verabschiedungen und Packen beschäftigt waren, folgt hier nun endlich noch der
ausführliche Bericht von unserer einwöchigen
Interrail-Reise durch Dänemark. Bei tollem Wetter konnten wir die letzten Tage hier richtig genießen...
KopenhagenMittoch morgen machten wir uns, zunächst noch zu dritt, auf nach Kopenhagen, schon an diesem Tag strahlte die Sonne. Nach reichlich drei Stunden Zugfahrt erreichten wir
Østerport und machten uns gleich auf die Suche nach den 'Gelben Häusern'. Nun gut, sie waren nicht zu übersehen, machten den Eindruck einer ehemaligen
aufgemotzten Arbeitersiedlung und die Straßen trugen klangvolle Tiernamen. Wir sollten die nächsten vier Tage in einem Appartement in der
Krokodilsgade Unterkunft finden, aber leider war unser
Couchsurfing host an diesem Nachmittag noch nicht zu Hause. Dass wir ihn in der gesamten Zeit in Kopenhagen nur einmal an diesem Abend recht spät (bereits im Schlafsack) zu Gesicht bekommen sollten, konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch keiner ahnen! Kurzerhand verstauten wir das Gepäck in den
Schließfächern am Hauptbahnhof und machten uns auf zur ersten Stadterkundung (inkl. Essenfassen). Ich kann an dieser Stelle schonmal erwähnen, dass die Folgetage im Grunde immer genauso aussahen: Laufen, laufen, gucken, Pause, Frühstück, laufen, Foto, laufen, Pause, essen, laufen, gucken, laufen, essen, Schlafsack. Mit dieser Strategie kriegt man nicht nur Blasen am Fuß und Muskeln, sondern sieht auch echt viel! Zwischendrin fanden jedoch noch folgende Ereignisse statt: Am zweiten Tag unternahmen wir eine sehr
touristen-typische Kanaltour. Aber Klischees hin oder her - es war richtig schön! Endlich mal viel sehen, ohne sich selber bewegen zu müssen. Start war am wunderbaren
Nyhavn, dann ging es an den Theater- und Operneubauden vorbei, raus zum großen Becken des
Nordhavn inklusive Meerjungfrau, durch die Inseln von
Christianshavn und schließlich an Slotsholmen vorbei wieder zurück. Den dritten Tag bestritten wir wieder per
pedes und wanderten vorbei an
Amalienborg, den gefühlten tausenden Läden der Innenstadt, der freien Stadt
Christiania, vielen wunderschönen Wohnhäusern und dem Kastell. Tag drei war geprägt durch den Besuch der
Carlsberg Brauerei, mit dem wir absolut zufrieden waren ... lag womöglich auch an den zwei Bier, die nach der Führung mit im Eintritt inbegriffen waren :). Leider hieß es am nächsten Morgen nicht nur Abschied nehmen von Kopenhagen, sondern auch von Petra, die uns wieder Richtung
Esbjerg verließ. Insgesamt war Kopenhagen mal wieder absolut
charming! Gefüllt mit Menschen frisch entsprungen aus Modemagazinen, die auf ihren Fahrrädern durch die Straßen schwirren...
Århus...war unsere nächste Station. Zunächst ging es mit dem Zug nach
Kalundborg, dann ab auf die Fähre (nach einer kleinen
Verunsicherung, wo denn nun auch Menschen ohne Autos Tickets kaufen können). Etwas kleiner, dafür nicht minder interessant ist die Stadt im Vergleich zu ihrer großen Schwester auf Seeland. Unser
Hostel lag sehr zentral direkt am Hafen und so zogen wir noch am selben Nachmittag ein Stück durch die Innenstadt und entlang der Å, die gesäumt ist mit Straßencafés und Restaurants. Tags drauf machten wir eine Zeitreise und landeten im Freilichtmuseum
Gamle By, in dem eine ganze Stadt mit Häusern, Handwerkern, Gärten, Straßen und Menschen aus der
Vergangenheit wieder zum Leben erwacht. Man konnte überall reingehen, mitmachen und ausprobieren. Darüber hinaus eignen sich alte Wasserpumpen, Ruderboote und Gießkannen ganz wunderbar dazu, dämliche Fotos zu machen... Nach
Århus machten wir uns schließlich auf zum
nördlichsten Punkt Dänemarks:
SkagenDort oben sah es mit den gelb
gestrichenen Häuser und der weiten, hellen Landschaft schon wieder ganz anders aus. Da wir nur eine Nacht in
Skagen geblieben sind, machten wir uns also noch am selben Tag (nach einem tollen Abendessen im Fischrestaurant am Hafen) auf zum nördlichen Zipfel
Jütlands, nach
Grenen. Dort oben, wenn man Parkplatz, Leuchtturm und Restaurant hinter sich lässt, endet Dänemark nämlich in einer langen sandigen Landzunge, an der sich
Kattegat und
Skagerak treffen. Dazu gibt es endlose
Dünenlandschaften und die üblichen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Am Horizont sind ständig große Frachtschiffe auszumachen, die die Passage zwischen Nord- und Ostsee durchfahren. Es war genau einen Tag vor
Mittsommer und so sind wir bis spät abends noch im Hellen unterwegs gewesen, inklusive tollem Sonnenuntergang. Das Wetter ließ uns auch hier nicht im Stich!
Skagen selbst ist so niedlich und friedlich, dass man fast Angst bekommen kann, wenn man durch die Fußgängerzone und die kleinen Straßen lief. Trotz einiger Touristen war es noch recht ruhig, denn die Ferienzeit hatte noch nicht begonnen. Nicht nur wegen dem tollen Strand fiel uns der Abschied am nächsten Tag recht schwer.
AalborgDie letzte Station machte das aber wieder wett, denn
Aalborg ist bei weitem nicht nur eine langweilige Industriestadt! Direkt beidseitig am
Limfjord gelegen, der Nordjütland vom Rest der Halbinsel trennt,
gibts hier neben einer lebhaften Innenstadt auch jede Menge
Möglichkeiten für Wassersport. Da wir in der Jugendherberge ein wenig außerhalb der Stadt wohnten, bezogen wir ein kleines Holzferienhäuschen direkt am Wasser/Jachthafen. (Nach einer etwas wirren Busanfahrt hatten wir es doch noch gefunden :)). An diesem Abend war es endlich auch so weit: St. Hans wurde mit vielen großen Feuern entlang des Ufers gefeiert und wir drehten an diesem Abend noch eine weite Runde durch die Stadt und entlang der anderen Seite des Fjords. Leider befanden sich die Feiern immer genau dort, wo wir nicht waren oder fanden nicht dort statt, wo man uns hinschickte, daher betrachteten wir die Feuer meist von der Ferne aus. Trotzdem hatten wir noch einen wunderbaren, hellen (!) Abend und ließen uns zu später Stunde noch ein wenig draußen vor unserer Hüttensiedlung mit einem Bier und
Gummibärchen nieder :). Bis nach Mitternacht war der Horizont rot und gelb eingefärbt und keiner verspürte eine große Motivation, endlich schlafen zu gehen... Den nächsten Tag verbrachten wir schließlich wieder mit Zugfahren (inklusive
interessanter Begegnung) und es ging zurück nach Hause nach
Esbjerg.
Insgesamt ein voller Erfolg! :)